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  Dadurch, dass ich in den letzten Jahren des öfteren mit Kaffeeinstallationen in die Öffentlichkeit getreten bin, hat es in Hannover für viele den Anschein, als würde ich mich mit nichts anderem beschäftigen.
Dazu schreibt Michael Stoeber in dem Katalog “Klangfarben, Farbräume, Raumklänge“: "... Das hat vor allem damit zu tun, daß er in der Tradition der arte povera Künstler ein Alltagsmaterial für die Kunst entdeckt und nobiliert hat, das sich im Gedächtnis des Betrachters festhakt. Michael Kiener ist der Kaffee-Künstler wie Uecker der Nagel-Künstler, Antes der Kopffüßler-Künstler, Beuys der Filz- und Fettkünstler, Penck der Höhlenmänchen-Künstler. So wie man mit solchen Schablonen den Nachgenannten nicht gerecht wird, so wird man damit auch Kiener nicht gerecht. Schon ein rascher Blick auf sein Werk belehrt, daß Kiener auch mit anderen Materialien arbeitet. Er hat mit trockenem Schellack operiert und in der Tradition von Künstlern wie Klein und Manzoni mit Feuer experimentiert. Wenn sich organisches Material verändert, gefällt ihm daran, wie vor ihm schon Dieter Roth, daß Prozesse sich unabhängig von seinem Willen vollziehen. Daher mag er auch, wenn Feuer ins künstlerische Spiel kommt. Dann sind die Dinge nicht bis ins letzte plan- und vorhersehbar...".
Tatsächlich beschäftigt sich diese Internetseite hauptsächlich mit meinen Kaffeeprojekten. Es hat mich eben sehr gereizt, eine Site zu veröffentlichen, die sich diesem Thema widmet.
1998 baute ich mein erstes Kaffeeobjekt und stellte es leicht abgewandelt im Frühjahr 1999 in der Galerie März in Hannover aus. Bereits ein halbes Jahr später schuf ich mit der Kaffeestube meine erste raumfüllende Kaffeeinstallation, ein Kunstwerk, das von der hannoverschen Presse begeistert besprochen wurde. Ohne mein sonstiges künstlerischen Arbeiten zu vernachlässigen, vertiefte ich mich in dieses Thema.
Was mich daran interessiert, ist auf der einen Seite natürlich die Ästhetik des braunen Materials und andererseits dessen politische Brisanz.
Erwähnen möchte ich noch unbedingt, dass ich nie frischen Kaffee, sondern immer Kaffeesatz verwende.